pm 26: 10 Jahre AKBI – Arbeitskreis Barrierefreies Internet feiert Geburtstag

„In Deutschland waren wir die Ersten“, stellt Jens Bertrams zufrieden fest. Gemeinsam mit dem blinden Journalisten Franz-Josef Hanke und weiteren Betroffenen hat Bertrams im Oktober 1998 den „Arbeitskreis Barrierefreies Internet“ (AKBI) gegründet.
Zusammen mit Hanke und dem Gründungs-Mitglied Dr. Eckart Fuchs sowie weiteren Aktiven feiert der AKBI am Mittwoch (15. Oktober) sein zehnjähriges Bestehen mit einem Fest-Essen für geladene Gäste. Am 15. Oktober begehen die Blinden weltweit den „Tag des weißen Stockes“.
Neben dem Langstock als Orientierungshilfe haben sich aber inzwischen auch andere Orientierungshilfen entwickelt, die Blinden beispielsweise den Zugang zu Informationen im Internet erleichtern. Dafür ist allerdings deren barrierefreie Gestaltung unerlässlich.
Diesem Thema widmet sich der AKBI schon seit 1998. Ursprünglich firmierte er als Arbeitsgruppe innerhalb des Marburger Vereins „Behinderte in Gesellschaft und Beruf“ (BiGuB). Am 23. Februar 2002 konstituierte er sich dann als eigenständiger Verein.
Seither ist Bertrams dessen 1. Vorsitzender. Seine Arbeit im AKBI fasst er in der Feststellung zusammen, dass das Thema „Barrierefreies Internet“ inzwischen eine wesentlich stärkere öffentliche Beachtung finde: „Wir haben den Begriff überhaupt erst geprägt und das Wort Barrieren vom Bauen auf das Internet übertragen.“
Hatte der Marburger Arbeitskreis seine Öffentlichkeitsarbeit zugunsten eines ungehinderten Zugangs aller Menschen zu den Informationen im Internet zunächst durch die Verleihung des „Gordischen Webknotens“ betrieben, so verlagerte sich der Verein später auf sozialpolitische Aussagen zugunsten der Barrierefreiheit. 2004 kam außerdem die Entwicklung eines eigenen Content-Management-Systems (CMS) hinzu.
Dieses „AKBI-CMS“ nutzt der Verein seit 2006 für seine eigene Internet-Präsenz. Außerdem stellt er es befreundeten Organisationen für ihre Internet-Auftritte zur Verfügung.
Zudem engagiert sich der AKBI im Fachlichen Beirat des BIENE-Wettbewerbs. Zugunsten dieses Preises hat er seinen „Gordischen Webknoten“ aufgegeben.
Schließlich beteiligt sich der AKBI seit der Gründung des Aktionsbündnisses für barrierefreie Informationstechnik (AbI) an diesem Zusammenschluss. Als erster Verein zur Förderung eines behindertenfreundlichen Internets in Deutschland streut er nach wie vor eigene Anstöße in die Szene ein. Zuletzt hat AKBI-Vorstandsmitglied Hanke das bei der Tagung „Einfach für Alle“ der Aktion Mensch (AM) im Mai 2008 in Gelsenkirchen getan.
„Wir werden auch weiterhin für die Zugänglichkeit des Internets gerade für benachteiligte Menschen kämpfen“, versprach Bertrams. „Unser Schwerpunkt ist dabei nicht die feinziselierte technische Expertise, sondern vor allem der Blick auf die Menschen, denen diese Technik offenstehen muss.“

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